Der Erste vollständige Tag ist angebrochen. Die Nacht war relativ ruhig und dank der bemerkenswert kurzen Zeitverschiebung von 4 Stunden hielt sich auch der Jet Lag in Grenzen.
Los ging es also mit dem Frühstück in unserer Lodge, welches so ziemlich einem mitteleuropäischen Frühstück glich. Einzig die Verständigung hat uns etwas nachdenklich gestimmt – die gute Frau die für das Frühstück eingeteilt war sprach halt nur spanisch. Aber da wir einfach fleissig nickten und „Si“-sagten bekamen wir ein Rührei – so einfach geht das mit der Sprachverständigung. Die Lodge-Katzen und Hunde waren natürlich auch mit von der Partie.
Salar de Atacama
Nach der Stärkung ging es dann los zum „Salar de Atacama“, eine Salzwüste mit ein paar kleineren Seen in denen Flamingos beheimatet sind. Die erste Stunde Fahrt war auf einer gut ausgebauten Strasse, danach ging es zu einer etwas unebeneren Strasse. Ein Jeep wäre praktischer gewesen, aber auch unsere Limousine hat es überlebt. Wirklich viel Verkehr ist in der Gegend da nicht unterwegs – aller 10 Minuten sieht man vielleicht mal ein anderes Auto, ansonsten ist es ziemlich ruhig. Wenn man mal an der Strasse anhält um zu fotografieren hört man genau nichts. Toten Still. Es war noch nicht mal besonders warm in der Wüste, sogar recht angenehm, aber keine Geräusche.
Angekommen bei der Lagune erblickten wir auch relativ schnell die Flamingos. Ich hatte mir eigentlich gedacht, dass es da eine grössere Herde (oder Schwarm? Na ihr wisst ja was ich meine…) Flamingos gibt, aber es waren nur ein paar dutzend zu sehen – diese allerdings aus direkter Nähe. Die Gegend drum herum ist eher unwirklich und ist geprägt von Salz/Sand-Gebilden und anderen Ablagerungen. Im Hintergrund sieht man die imposanten Berge und Vulkane der Region – einige davon sind immer noch aktiv.
Zum Nirgendwo, drumherum.
Nachdem wir genug Flamingos und Salz gesehen haben sind wir in ein kleines Dörfchen namens Soclaire gefahren. Die Route dahin führte uns weiter durch die Salzwüste und am Ende auf ca. 3500 Meter. Das Dörfchen war im Reiseführer allerdings romantischer beschrieben als es eigentlich ist. Man sieht ein paar ältere Häuser aus Naturstein und ein paar Terrassenfelder mit Gemüse.
Aus der Not heraus sind wir dann einfach weiter gefahren zu zwei benachbarten Vulkanen.
An dieser Stelle musste unser Auto leider etwas mehr erleiden – aber alles blieb heil. Die Strecke war noch unebener als die zu den Flamingos, aber auch ohne 4x4 zu befahren. Oben angekommen war es echt kalt – 16 Grad und Wind. Vorher waren wir bei ca. 30 Grad durch die Wüste gegangen. Die Landschaft ist trotzdem erstaunlich lebendig. Von der trockenen Salzwüste, hin zu den grüneren Gebieten um die Vulkane – mitsamt Reh-ähnlichen Tierchen.
Als letzten Tagespunkt wollten wir zur Valle de la Luna. Der Naturschutzpark beheimatet eine Kombination aus Canyons, Dünen und Salz/Sand-Gebilden und es gibt genügend Orte zum Erkunden. Da dieses Tal neben dem Städtchen San Pedro liegt haben auch viele Touristen eine Fahrrad-Tour dahin gemacht – allerdings muss man da schon fit sein, denn an der Stelle waren es wieder 30 Grad und kein Schatten.
Der Park an sich ist nett, allerdings hatten wir bei der Hinfahrt sogar einen hübscheren Anblick über dieses Tal bekommen, sodass wir im Anschluss nochmal an einen anderen Aussichtspunkt ausserhalb des Parks gefahren sind.
Wieder in San Pedro angekommen waren wir noch was essen – wobei auch hier wieder eine gewisse Hürde aufgrund unserer Spanisch-Kenntnisse vorhanden war – und das war es dann für den ersten Tag.